Phantasie, das kindliche Spiel & Spielzeug

Freudig erlebt und ergreift das Kind die Erdenwelt, erwacht an seiner Umgebung. Seine Hinneigung zu allen Wesen und Dingen, sein freudiger Drang, alles in sich aufzunehmen, es miteinander zu verknüpfen: das zeigt sich in der Phantasie, im freien Spiel.
Bewegung und Sinneserfahrung in der aktiven Tätigkeit sind Quellen der Phantasie. Von Natur aus willenshaft, spontan und unvoreingenommen lebt das Kind in der reinen Erfahrung und lebt die Menschheitsgeschichte im Spiel. Es hat den Drang, alles zu ergreifen, zu probieren, zu verwandeln und gestaltet die Welt im kindlichen Spiel. So, wie wir als Erwachsene in unserer Arbeit aufgehen, und so, wie diese für uns wichtig ist, ist das Spiel wichtig für ein Kind. Im Spiel erwirbt das Kind Fähigkeiten. Wahrnehmend und Interesse entwickelnd wandelt es das Wahrgenommene durch seine Nachahmungskräfte in die Tat um. Mit seiner individuellen Gestaltungskraft kann es alles möglich machen, das Erlebte verwandeln. Eine wesentliche Erfahrung der Kinder ist: ich kann alles sein. Eine gut vorbereitete Umgebung, die das Kind zum Spielen einlädt und auffordert, ist die Voraussetzung.

Unser Anliegen ist die intensive Pflege der schöpferischen Kräfte des Kindes. Wir möchten, dass die Kinder Betätigungsmöglichkeiten kennenlernen und dabei Freude an kreativer Betätigung entwickeln. Ihr Eigensein im Gestalten erlebend, können die Kinder positiv mit ihren Sinnen die Welt als Zusammenhang erleben und wahrnehmen.
Mit dem gleichen Ernst, mit dem das Kind in seinem Spiel lebt, kann es sich später mit seiner Arbeit als Erwachsener verbinden.
Die Gesetzmäßigkeiten der Welt im Spiel erfahrend, lernen die Kinder; sie zu berücksichtigen. Innere Beweglichkeit, Flexibilität und Initiativkraft werden veranlagt. Dies schafft die Grundlage innerer Zufriedenheit, Erfüllung und Lebenssicherheit beim Erwachsenen.

Geschehen kann das:

  • durch das Zeit lassen zum Spielen im Rollenspiel;
  • durch die vielfältigen, sinnvollen und überschaubaren Angebote;
  • durch qualitative Sinneserfahrungen;
  • durch Naturmaterialien, die der Phantasie der Kinder viel Freiheit und Spielraum schenken;
  • durch einfache, ungeformte Spielmaterialien aus der Natur (Muscheln, Federn, Steine, Rinde, Hölzer, Tannenzapfen,
  • Tücher, selbstgemachte Puppen, Holztiere,  elementare Musikinstrumente, etc.), bei denen eigene Ideen gefragt sind; sie fördern, wecken und pflegen die Phantasie und unterstützen das kindliche, schöpferische Spiel;
  • durch das gemeinsam mit den Kindern Wieder-Ordnung-Schaffen nach dem Spielen und Arbeiten;
  • im Überwinden von Hindernissen durch eigene Initiative und Ideen;
  • im Spielen mit der Sprache;
  • in den künstlerischen Angeboten;
  • durch die Arbeit des Erwachsenen, der das Kind ursprüngliche Tätigkeiten wie Weben, Brotbacken, Gartenpflege, etc. erleben lässt, die dem Kind die Welt im Zusammenhang erschließen (Beisp.: in der Erntezeit erlebt es den Prozess des Brotbackens von seinem Ursprung des Samenkorns bis zum Brot, über das Säen im Frühjahr, Gärtnern, Ernten, Dreschen, das Mehlmahlen und dann das Backen).

Medienkonsum (Fernsehen, Computer, CD, DVD u. ä.) schwächt in diesem Alter  Phantasie, Eigentätigkeit und Nachahmungskräfte der Kinder und wirkt somit kontraproduktiv auf unsere tägliche Arbeit im Kindergarten. Daher bitten wir die Eltern hier um Zurückhaltung.



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